PRESSE

Zu "Tracks of Perception" bei den Schwetzinger SWR Festspielen
"Perfekten Raumklang erzeugten die vier Sängerinnen und vier Sänger, präsent und doch durchhörbar, mit feinen Abstufungen und sensibler Emotionalität ausgeführt. Anspruchsvoll sind die Stücke, denn den frühbarocken Verto- nungen in ihrer edlen Verehrung des Seins standen originelle Sätze vor allem der Deutsch-Kanadierin Hildegard Westerkamp gegenüber. Die erzeugt über elektronische Zuspielungen von Naturgeräuschen und Babylauten oder Geplapper eigenwillige Mischungen, in die dann Stimmen eingefügt werden und durch Überlagerungen, Interferenzen und überlegte Klangsteuerung eigenständigen Charakter gewinnen."
Eckhard Britsch (Schwetzinger Zeitung, 19. Mai 2022)
Zu "Die Wahrheit und das Leben" bei den Schwetzinger SWR Festspielen
"Es erklangen die vier doppelchörigen Motetten Bachs, jede Stimme war also einfach besetzt und das kann nur mit wirklichen Profis funktionieren. So wie an diesem Abend. Dann aber kommt ein Ergebnis von kaum fassbarer Schönheit dabei heraus – von einer klanglichen Plastizität, die auch ein sehr guter Chor nur schwer erreichen kann; von einer Leichtigkeit bei den gefürchteten Sechzehntel-Ketten im Schlussabschnitt der Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“, bei der man nur noch staunen kann, und von einem dynamischen Facettenreichtum, wie man ihn sonst nicht zu hören bekommt."
Stephan Hoffmann (Mannheimer Morgen, 9. Mai 2019)
Der Schlüssel ist die Schärfung der Sinne, die in beide Richtungen funktioniert. Nach den Bach-Intermezzi klingt Berios Werk ein wenig nach fragmentierter barocker Polyphonie. Umgekehrt fühlen sich Bachs Motetten nach Berios Musik strukturierter und konstruierter an, weniger klangsinnlich. Von einer echten Verschmelzung beider Welten kann an diesem Abend nicht die Rede sein, die Übergänge sind hart geschnitten, selbst wenn einmal ein einstudiertes Räuspern die Brücke von Berio zu Bach baut – ein Effekt zum Schmunzeln. Dass das Konzept aufgeht, liegt an den acht Sängern und Sängerinnen, die sich im zeitgenössischen wie barocken Repertoire ungemein sicher bewegen und sich Berios Musik mit einer guten Mischung aus Ernst und Finesse nähern…
Jasper Klein (Rhein-Neckar-Zeitung, 10. Mai 2019)
Zum Eröffnungskonzert der Schlossmediale, Werdenberg
"Denn jede/jeder der drei Sängerinnen und zwei Sänger hat ein ungemein präzis getimtes Instrument in sich. Das klingt nun sehr technisch, doch wer dieses Ensemble live erlebt, der weiß, dass Singen eine immens anspruchsvolle Technik braucht, um so mühe- und schwerelos zu tönen. Da fließt eine Stimme nahtlos in die andere, überhöht sie oder gibt ihr einen festen Boden, klinkt sich aus, wird eigenständig, um dann doch wieder in das große Ganze zurückzukehren.
(...)
Die beiden Sopranistinnen Hanna Herfurtner und Olivia Stahn und die Altistin Amélie Saadia bilden ein Frauentrio, das vor allem bei der Komposition „Velos Lilas“ von Sidney Corbett – die das Trio übrigens letztes Jahr bei den Bregenzer Festspielen uraufführte – brillierte. Der Bassist Felix Schwandtke ließ „chiamata a nuovi amori“ der 1619 geborenen Komponistin Barbara Strozzi frisch erblühen, der Tenor Tim Karweick machte den Schlager „Baciami Tre Volte“ von Teddy Reno zum humorvollen Highlight des Abends."
Anita Grüneis (Kulturzeitschrift.at, 4. Juni 2022)
Zu "Durch den Garten mit..." bei den Bregenzer Festspielen
"Als Einstimmung für die bevorstehende Uraufführung der Oper „Wind“ von Alexander Moosbrugger bei den Bregenzer Festspielen führte das Vokalensemble „The Present“ mit Hanna Herfurtner und Olivia Stahn (Sopran), Amélie Saadia (Alt), Tim Karweick (Tenor) und Felix Schwandtke (Bass) mit dem Lautenisten Lee Santana lustvoll in einen musikalischen Garten, in dem vieles begeisterte, beispielsweise die atemberaubende Gesangstechnik des Vokalensembles, die organische Verbindung von Musik der Renaissance und der Gegenwart sowie die Uraufführung „Velos Lilas“ des amerikanisch-deutschen Komponisten Sidney Corbett."
Silvia Thurner (Kulturzeitschrift.at, 11. August 2021)